Das Linguapolis-Team stellte am 9. Juni im Seminargebäude der Humboldt-Universität ausgewählte Projekte und Kooperationen vor. Lebenslanges Lernen dauert aber 365 Nächte...
„Während sich in Frankreich der volkstümliche Ausdruck avoir de la bouteille auf eine Person bezieht, die über reiche Erfahrung verfügt, ist es in Deutschland nicht sehr rühmlich, als Flasche (bouteille) bezeichnet zu werden, denn es bedeutet Unfähiger, Dummkopf. In Frankreich bringt man der Flasche mit dem Adjektiv dive, das ausschließlich in diesem Zusammenhang verwendet wird, eine fast göttliche Bewunderung entgegen. So schickt der Romancier Rabelais Pantagruel und seine Freunde auf die Suche nach der dive bouteille, damit sie zu Weisheit gelangen.“
Das und vieles mehr ist auf den Online-Seiten des deutsch - französischen Fernsehsenders Arte nachzulesen. Für das Webangebot der TV-Sendung Weinprobe / Vin à la Carte brauchte Arte Fachwissen von einem Sprachwissenschaftler, der in der Lage war, die feinen Unterschiede der Wein(sprach)kultur zwischen Deutschland und Frankreich zu vermitteln.
Das Angebot von Arte hat das CREDOL-Team der HU, das seit Jahren an seinem Multimedia-Konzept eines Schaufensters für die Sprachwissenschaft an der Humboldt-Universität arbeitet, gereizt, weil es eine Möglichkeit war, die Sprachwissenschaft einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und zugleich für Forschung an der Universität zu werben. Mit Multimedia-Produkten wie „Francopolis“ und später der Sprachenplattform „Linguapolis.net“, einer CD-Reihe für die Interkulturelle Fachkommunikationsausbildung, einem Online-Angebot für „Filmübersetzung“ und „Comic-Übersetzung“ hat sich das CREDOL-Team international einen Namen gemacht. Der Erfolg der CREDOL-Produkte ist sowohl auf den hohen Innovationsgrad der technischen Lösungen als auch die wissenschaftliche Qualität der Inhalte zurückzuführen. Die Zusammenarbeit mit Arte machte es möglich, den guten Namen der Humboldt-Universität über die Landesgrenzen hinauszutragen.
Darauf, um mit Arte zu sprechen, „lasst uns zum Schluss ein Glas Champagner trinken.“ Aber aufgepasst! „Während die Deutschen einen in der Krone haben, sind die revolutionären Franzosen weniger königlich und haben einen in der Nase (avoir un verre dans le nez). Und während man in Deutschland gern ein Glas Rotwein bestellt, ist das in Frankreich ganz anders, denn Wein wird nur in Verbindung mit Speisen getrunken. Wer im Café ein Glas Rotwein außerhalb der Mahlzeit bestellt, gilt als Säufer.
Leitung und Konzept: Xavier Bihan.
Technische und graphische Gestaltung: Vincent Ovaert.
13-06-2007, 22:55
Die Dossiers von Germanopolis werden von Hochschullehrern aus dem Fachbereich der Sprachmittlung, zusammengestellt. Diese Seite wird von der Humboldt-Universität zu Berlin unterstützt.